Ortsgeschichte & Wappen

Die wahrscheinlich erste urkundliche Erwähnung des Ortes noch als „Salmana“ stammt aus einem Besitzverzeichnis der Abtei Prüm von 893. Spätere Bezeichnungen des Ortes lauten Hecilesrode, Hetzilrod, Hetzeroid, Heitzeraindt, Hatzerodt und heute Hetzerath.

Die Grundherrschaft hatte die Abtei Prüm inne. Landesherrschaftlich gehörte der Ort in der früheren Neuzeit zum kurtrierischen Amt Pfalzel. Von der napoleonischen Zeit bis zur Verwaltungsreform 1970 war Hetzerath Sitz eines Bürgermeisteramtes. Die Erinnerung daran wird durch die Übernahme des Amtes- bzw. Verbandsgemeindewappens als Gemeindewappen gepflegt.ortsschild

Die am südwestlichen Ortsausgang exponiert gelegene katholische Pfarrkirche St. Hubertus wurde unter Einbeziehung älterer Vorgängerbauten 1912/13 neu errichtet. Im Seitenschiff sind der Steinaltar und der Chorraum der alten Kapelle von 1772 erhalten. An die Kirche schließt sich das Pfarrhaus an.

-rath- Ortsnamen gehören nach Cramer zum indogermanischen Verbalstamm.

-reudt- „roden“ mittelhochdeutsch riuten, roten, althochdeutsch riuti, was in allen Übersetzungen „urbar gemachtes Stück Land“ bedeutet. Als substantives Grundwort wird daraus im mittel- und niederdeutschen – rod- und -rad-.

In unserem Gebiet ist die gebräuchliche Form das Grundwort -rath-, oder manchmal auch -roth-, zu -ert- abgeschwächt.
Der Großteil der Orte auf -rath- lässt sich erstmals urkundlich im 13. Jahrhundert feststellen.
Zum Personennamen Hetzil oder Hetzel, der dem Ortsnamen aufliegt, ist zu sagen, dass die Siedlungen auf -rath- oder -roth- oft zur besseren Unterscheidung zusätzlich einen Personennamen, meist den Namen eines Gründers oder eines Edlen, führen. Hetzerath ist hier gleichzustellen mit mehreren Nachbarsgemeinden z.B. Hupperath, Arenrath und Greverath.

In Hetzerath haben wir im Bezug auf den Ortsnamen jedoch auch die Besonderheit zu verzeichnen, dass dieser im 9. oder 10. Jahrhundert umbenannt wurde. Aus Salmana (= Hof deralm) wurde Hezilrode (= Rodung des Hezilo). Als Grund hierfür kann nur vermutet werden, dass die Ortsbezeichnung des 9. Jahrhunderts für einen größeren Bereich (Hetzerath, Erlenbach) angewendet wurde und in der Folgezeit die Ortsnamenbezeichnung auf den Hauptort reduziert werden musste und man deshalb einen anderen Namen zur Kennzeichnung dieses Hauptortes suchte.

  • 893 Salmane, Salmana
  • 1103 Hecilesrode
  • 1222 Hecelroide
  • 1340 Hetzilrod
  • 1527 Hetzeroid
  • 1569 Heitzeraidt
  • 1735 Hatzerodt
  • heute Hetzerath

Mittlerweile leben 2.343 Menschen in unserer Ortsgemeinde (Stand 31.12.2015), die sich in folgende Altersgruppen aufteilen lassen:

Altergruppe gesamt weiblich männlich
bis 9 Jahre 224 117 127
10 – 19 Jahre 229 120 109
20 – 29 Jahre 228 113 115
30 – 39 Jahre 298 153 145
40 – 49 Jahre 319 167 152
50 – 59 Jahre 405 198 207
60 – 69 Jahre 248 124 124
70 – 79 Jahre 135 67 68
80 – 89 Jahre 93 56 37
90 – 99 Jahre 12 10 2

 

Wappenbeschreibung: Von Silber und Blau neunmal geteilter Schild, belegt mit einem roten Balkenkreuz, dies wiederum belegt mit einer silbernen Lilie.

wappen

Wappensbegründung: Die Ortsgemeinde Hetzerath übernimmt aus Gründen der Tradition das Wappen der im Jahre 1970 aufgelösten Verbandsgemeinde – früher Amt-Hetzerath, ausgenommen den blauen Schildbord.
Hetzerath war Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung, des früheren Amtes und der sog. Mairie aus napoleonischer Zeit. Die gegenwärtige Generation ist sich der Bedeutung des verlorenen Verwaltungssitzes sehr bewusst. Die Erinnerung daran ist für nachfolgende Generationen durch die Übernahme des Amtes- bzw. Verbandsgemeindewappens zu erhalten. Für die Begründung des Wappens der Verbandsgemeinde ist nachzulesen: „Die Landeshoheit übten ehedem das Kurfürstentum Trier (deshalb das rote Kreuz) und das Herzogtum Luxemburg (daher die neunmalige silbern-blaue-Schilderteilung des Luxemburger Wappens) aus. Von besonderer kulturhistorischer Bedeutung ist die Wallfahrtskirche der schmerzhaften Mutter Gottes von Eberhards-Klausen, das Keverlaer des Trierer Landes, deshalb die Lilie, das Symbol der Mutter Gottes, die zusammen mit dem Schildbord die Marienfarben Blau-Silber zeigt.“